Das Tesla-E-Auto wird auch als rollendes iPhone bezeichnet. Es hat nicht nur vom Antrieb her wenig mit dem klassischen Auto zu tun, wie es noch vor 10 oder 20 Jahren über unsere Straßen rollte. Alle deutschen Automobilhersteller ziehen nun nach und schaffen das digitale Auto. Wer das Wettrennen gewinnt, ist offen.
Vernetzte E-Autos Politischer Wille ist es, den Bestand an E-Autos massiv zu erhöhen. Der neue Fuhrpark aller Autoeigentümer soll in den kühnen Visionen der Politik auch als digital vernetzter Speicher für Solarenergie dienen, z. B. nachts, wenn die E-Autos vor der Tür stehen. Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes sank im Juli 2022 die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland auf 205.910 PKWs. Elektroautos erlebten mit 28.815 Neuzulassungen zwar ein Plus von 13 Prozent, sind aber noch weit von einem flächigen Markterfolg entfernt. Dafür fehlen auch noch die Reichweiten und Ladesäulen.
Digitale Assistenzsysteme Seit dem 6. Juli sind in der EU nach einer EU-Verordnung digitale Assistenzsysteme Pflicht für alle neuen PKW-Typen, ab 2024 sogar für alle Neuwagen. Dazu zählen digitale Systeme für z. B. Notbremsen, Spurhalten, Geschwindigkeitseinhaltung, adaptives Bremslicht, Unfalldatenspeicherung, Müdigkeitswarnung, Reifendruck und Rückfahrhilfen. Dafür wird das Auto zunehmend vollgepackt mit Sensoren und Kameras, die selbst im Innenraum alle Bewegungen des Fahrers überwachen. Dadurch entstehen riesige Datenberge, die nicht nur die Fragen aufwerfen, wem sie gehören und wie sie gesichert werden, sondern auch wie sich daraus neue Geschäftsmodelle ableiten lassen.
Digitale Wartung Auch die meisten Bauteile in modernen Autos sind heute mit Sensoren ausgestattet, so dass die Fehleranalyse bei Wartung und Reparaturen erleichtert wird.
Over-the-Air-Services Immer mehr Autos werden heute auch aus Kostengründen mit allen Funktionen produziert. Freigeschaltet werden zunächst aber nur die gewählten Features. Später können weitere Extras gebucht und digital freigeschaltet werden. Auch die Software-Updates erfolgen über Nacht und die „Luft“ (over the air).
Personalisierung Das digitale Auto merkt sich auch die gewählten Einstellungen und das Nutzerverhalten der verschiedenen Fahrer. So passen sich dann z. B. Sitzhöhen, Temperaturen, Spiegel und Entertainment-Kanäle automatisch an die jeweiligen Nutzer an.
Autonomes Fahren Angesichts der heutigen Zustände der deutschen Straßen und Autobahnen sowie der mangelnden Internet-Infrastruktur sind vollständig selbst fahrende Fahrzeuge in Deutschland wohl noch lange eine Utopie. Technisch sind Autos auch von deutschen Herstellern dazu aber schon jetzt in der Lage. Auch gibt es bereits Teststrecken.
Online-Verkauf Der Autokauf über Onlinekanäle ist ein großes Thema. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn die Konfiguration ist nicht immer leicht zu durchschauen. Und bei vielen Fragen sind die Käufer auf sich allein gestellt. Nach wie vor sind Probefahrten und Reparaturwerkstätten in der Nähe gewünscht. Allerdings wandeln sich Autohäuser zunehmend zu digitalen Erlebnisstätten mit z. B. Virtual-Reality-Konfiguratoren und Fahrsimulatoren.